Der Dativ ist einer der vier Fälle im Deutschen. Er wird in verschiedenen Kontexten verwendet, damit die Beziehung zwischen den Wörtern im Satz deutlich wird. Besonders wichtig ist der Dativ in Verbindung mit Präpositionen und auch mit bestimmten Verben, die den Dativ brauchen/erfordern. Wir möchten uns genauer mit dem Dativ in Verbindung mit Präpositionen und Verben beschäftigen und (dabei) die Besonderheiten und Regeln des Dativs im Satz untersuchen. Ab Deutsch A2 ist der Dativ wichtig und auch du musst ihn lernen.
Der Dativ und Präpositionen
Im Deutschen gibt es viele Präpositionen, die den Dativ verlangen. Man muss nach der Präposition den Dativ verwenden. Diese Präpositionen geben an, in welchem Verhältnis ein Substantiv zu einem anderen steht.
Das bedeutet: Der Zusammenhang zwischen Subjekt, Verb und Objekt im Dativ. Es kann auch ein Pronomen nach der Präposition stehen und das Objekt ersetzen – z.B. ihm, ihr, Ihnen. Der Dativ zeigt hier, dass etwas indirekt betroffen ist, also das Subjekt etwas mit dem Objekt macht. Subjekt <=> Objekt.
Einige der häufigsten Präpositionen, die den Dativ regieren, sind:
- mit (mit dem Auto, mit der Freundin)
- nach (nach der Arbeit, nach dem Film)
- bei (bei dem Arzt, bei uns zu Hause)
- von (von dem Lehrer, von der Kollegin)
- zu (zu dem Restaurant, zu der Schule)
- aus (aus dem Haus, aus der Stadt)
- seit (seit dem Jahr 2020, seit der letzten Woche)
- gegenüber (gegenüber dem Park, gegenüber der Kirche)
Diese Präpositionen werden immer mit dem Dativ verwendet. Es ist nicht abhängig von der Bedeutung des Satzes. Der Dativ gibt hier eine Richtung an (zum Bahnhof, zur Schule – zu immer mit Dativ) oder eine Quelle (woher? – aus dem Haus, aus der Arbeit, aus dem Urlaub).
Weitere Beispiele:
- Mit dem Zug fährt er nach Hause. (Mit gibt den Dativ „dem Zug“ an, weil es eine Präposition ist, die den Dativ verlangt.)
- Sie spricht mit der Lehrerin über das Projekt. (Mit der Lehrerin zeigt an, mit wem die Kommunikation stattfindet.)
Es gibt auch Präpositionen, die sowohl den Dativ als auch den Akkusativ brauchen können. Sie heißen Wechelpräpositionen oder auch lokale Präpositionen. Sie sind abhängig davon, ob die Handlung eine Bewegung (Frage wohin) oder einen Zustand (Frage wo) beschreibt. Dies ist der Fall bei Präpositionen wie zum Beispiel „in“, „an“, „auf“, „unter“, „vor“ und anderen.
- Ich bin im (in dem) Büro. (Dativ: Zustand)
- Ich gehe ins (in das) Büro. (Akkusativ: Bewegung)
Der Dativ nach Verben
Neben den Präpositionen gibt es auch eine Reihe von Verben, die den Dativ erfordern. Diese Verben verlangen keinen Akkusativ, sondern immer den Dativ, um die indirekte Beziehung zwischen den Wörtern im Satz zu kennzeichnen.
Einige dieser Verben sind:
- helfen (jemandem helfen)
- danken (jemandem danken)
- passen (Kleidung)
- gefallen (z.B. Kleidung, Film, Farbe, Musik)
- glauben (jemandem glauben)
- gratulieren (jemandem gratulieren)
- zuhören (jemandem zuhören)
- schmecken (etwas schmeckt jemandem)
Beispiele:
- Er hilft dem Freund. (Dativ nach „helfen“)
- Ich danke dir. (Dativ nach „danken“)
- Sie folgt der Frau. (Dativ nach „folgen“)
Es gibt aber auch Verben, die sowohl den Dativ als auch den Akkusativ verlangen. Immer. Das ist fest. Manche Verben müssen den Akkusativ + Dativ verwenden. Ein gutes Beispiel ist das Verb „geben“.
Wenn jemand etwas gibt:
- Die Person, die etwas bekommt, ist im Dativ,
- das, was gegeben wird steht im Akkusativ.

- Die Mutter gibt dem Kind einen Ball. (Dativ: dem Kind; Akkusativ: einen Ball)
Ein weiteres Beispiel ist das Verb „zeigen“, das auch/ ebenso beide Fälle braucht:
- Ich zeige dem Lehrer das Buch. (Dativ: dem Lehrer; Akkusativ: das Buch)
- Der Lehrer zeigt den Schülern die Grammatik.
Der Dativ kommt vor dem Akkusativ. Es gibt eine Regel, die wir ein bisschen später ansehen.
Beispiel:
- Sie gibt dem Hund das Futter. (Dativ: dem Hund, Akkusativ: das Futter)
- Sie gibt es ihm. (HIER: Akkusativ vor dem Dativ!)
Der Dativ beantwortet hier die Frage „Wem?“, der Akkusativ beantwortetdie Frage „Wen oder Was?“. Diese Konstruktion mit zwei Objekten wird oft als „Dativ- und Akkusativobjekt“ oder im Grammatikbuch als Ergänzung bezeichnet.
Fazit
Der Dativ spielt eine wesentliche/ wichtige Rolle im Deutschen und ist besonders relevant in Verbindung mit Präpositionen und bestimmten Verben. Diese Verben kannst und musst du lernen. Es gibt Listen. Durch den Dativ wird eine Beziehung zwischen den Wörtern im Satz gezeigt, durch eine Präposition, die den Dativ braucht, oder durch ein Verb, das eine Person oder ein Objekt betrifft (Subjekt <=> Objekt).
Das Subjekt macht etwas mit dem Objekt. Es ist wichtig, den Dativ korrekt/ richtig zu verwenden. Dann vermeidet man Missverständnisse und es ist klar, was du sagen willst. Das Wissen hilft dabei, die Struktur der deutschen Sprache besser zu verstehen und Deutsch zu sprechen: Verben und Präpositionen geben Informationen.