Podcast Deutsch entdecken Episode 9 – Berlin II 

Herzlich willkommen zum Podcast Deutsch entdecken mit Stefanie. Wir haben schon viel von Deutschland gesehen und das ist schön. Wir springen aber wieder einmal eine Stadt weiter und befinden uns heute noch einmal in Berlin – zum zweiten Mal. Man kann sagen, dass man in Berlin gut zu Fuß sein sollte. Das heißt, man soll gut und lange laufen können. Wenn man nicht gut laufen kann, ist das kein Problem.

Denn Sehenswürdigkeiten sind nicht nur für Menschen ohne eine körperliche Behinderung da. Viele Menschen können nicht gut sehen, nicht mehr gut hören oder müssen zum Beispiel im Rollstuhl fahren. Das nennt man ganz allgemein eine Behinderung. Eine Behinderung ist nichts Schlechtes, ist aber im Alltag mit Sicherheit nicht immer einfach. Eine körperliche Behinderung ist in Deutschland etwas Normales. Das Leben verändert sich manchmal vielleicht sogar von einer Sekunde auf die nächste Sekunde. Deshalb helfen wir diesen Menschen so gut es geht und wir zeigen Respekt für Menschen, die sich nicht so frei bewegen können wie andere Menschen. Berlin bietet aus diesem Grund so einige Sehenswürdigkeiten, die gute Zugänge haben und so für alle Besucher geeignet sind.

Foto: annalisabussini, Pixabay.com

Vor allem in Berlin Mitte sind einige Orte gut für Gehbehinderte zugänglich oder bieten eine Unterstützung, also eine Hilfe, für Menschen mit Sehbehinderung oder einem schlechten Gehör. Du könntest am Alexanderplatz starten, dir in aller Ruhe die Weltzeituhr ansehen und tolle Fotos machen. Wenn du Hunger hast, gibt es in der Umgebung Donuts, Getränke oder kleine Snacks. Ein Stück weiter steht das Rote Rathaus aus dem Jahr 1870, das einen rund 74 Meter hohen Turm besitzt. Es ist ein historischer roter Backsteinbau und man nennt diese Gebäude auch Klinkerbauten. 



Am Alexanderplatz fahren viele Busse oder auch eine S-Bahn in Richtung Unter den Linden. Busse sind vielleicht praktischer. Zuerst geht es zum Berliner Dom. Auch Menschen mit Rollstuhl könnten am Berliner Dom aussteigen. Es gibt im Berliner Dom einen extra Eingang, der ausreichend Platz für einen Rollator oder einen Rollstuhl bietet. Die Kirche ermöglicht dir eine wunderschöne Pause und du kannst sogar einen Gottesdienst besuchen. Gottesdienste kannst du außerdem auch live auf der Internetseite des Berliner Doms ansehen, wenn du nicht nach Berlin fahren kannst. Im kleinen Lustgarten neben der Kirche gibt es einen Springbrunnen mit Fontäne. Wenn das Wetter nicht so schön ist, möchtest du vielleicht auch das Alte Museum oder die Museen auf der Museumsinsel gegenüber ansehen. Das Humboldt Forum zum Beispiel hat einen Eingang für Rollstuhlfahrer.

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Wenn du dann noch Lust und Energie hast, steht an der Friedrichstraße der Palast der Tränen. Der 13. August 1961 ist der Tag des Baus der Berliner Mauer. Im Jahr 1962 wurde diese Halle, der Tränenpalast, gebaut. Hier wurden Reisen von Ost- nach Westdeutschland kontrolliert. Denn manche Bürger erhielten eine spezielle Erlaubnis in den Westen zu gehen. Ein Ort mit Tränen, Angst, Verzweiflung und auch Hoffnung. Vielleicht ist dir das Thema aber zu traurig.

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Am Ende der Straße Unter den Linden finden sich einige Sehenswürdigkeiten am Brandenburger Tor und in Richtung Potsdamer Platz. Das kostet viel Kraft, ein bisschen Geld und Zeit. Im Internet findest du darüber hinaus sehr viele Fotos und Videos, Informationen auf dem Stadtportal der Stadt Berlin oder auch Bilder auf Internetseiten für Straßenkarten. Man kann im Internet sogar den gesamten Weg sehen. Außerdem gibt es sehr viele Informationen für Rollstuhlfahrer. Hast du aber noch Zeit, Lust und Energie, dann besichtigst du von außen das Reichstagsgebäude. Mit einem Online- Termin darf man das Gebäude auch von innen ansehen. 

Zum Schluss möchte ich noch erzählen, dass am Potsdamer Platz ein Stück Mauer steht, das man anfassen und fotografieren darf. Viele Menschen wissen außerdem nicht, dass gar nicht weit entfernt, in der Niederkirchnerstraße ein 200 Meter langes Stück der echten Berliner Mauer steht. Dieses Mauerstück steht in Richtung Kochstraße.

Damit sind wir wieder am Ende eines Ausflugs angekommen, der auch in mir starke Gefühle wach werden lässt. Gott sei Dank hat die DDR ein Ende gefunden. Berlin ist heute eine schöne Stadt. Für Touristen aller Art kann Berlin ein toller Ort für Ausflüge sein. Vielen Dank für’s Zuhören und ich freue mich wie immer über ein Feedback. Mach’s gut und bis zum nächsten Mal.

Wortschatz:

der Rollstuhl = ein Stuhl mit Rollen

der Rollstuhlfahrer = eine Person, die Rollstuhl fährt, im Rollstuhl sitzt und fährt

der Rollator = eine Gehhilfe für alte Menschen, mit Rollen und Griffen für die Hände

der Lustgarten = Park vor dem Berliner Dom

der Springbrunnen = Wasser fließt aus einem Stein nach unten, Dekoration

die Fontäne = Wasser wird mit Druck nach oben in die Luft gespritzt und fällt wieder nach unten

die körperliche Behinderung = der Körper funktioniert an einer Stelle nicht mehr gut

die Gehbehinderung = eine Person kann nicht mehr gehen oder nur schlecht gehen

die Sehbehinderung = eine Person sieht sehr schlecht

das schlechte Gehör => der Gehörschaden = das Hören ist kaputt

Podcast Deutsch entdecken Episode 6 – Berlin I

(schwierige Wörter unten im Glossar)

Herzlich willkommen in der sechsten Episode von Deutsch entdecken mit Stefanie. Wir wollen in dieser Episode einen Ausflug in eine sehr große Stadt mit viel Geschichte machen – die Hauptstadt Berlin. Berlin ist so groß, dass man einen eigenen Podcast nur über Berlin aufbauen könnte. Das mache ich aber nicht. Es bleibt bei einer kleinen Stadtführung. 

Berlin ist wirklich groß

Du könntest mit dem Fahrrad zwei Stunden fahren und hast nur den zentralen Bereich von Berlin durchquert. Alte Gebäude aus der Zeit von Kaiser Wilhelm und Bauten aus der DDR mischen sich im Stadtbild. Es kann schön sein durch Berlin zu fahren. Außerhalb von Berlin findest du den Speckgürtel. Das sind die äußeren Bereiche der Stadt, in die du mit der S-Bahn oder mit dem Auto fahren musst. 

Die Stadtmitte von Berlin

Brandenburger Tor Berlin, Deutsch entdecken mit Stefanie
Brandenburger Tor Berlin, Foto: noxoss, pixabay.com

Ohne Langeweile zu bekommen, kannst du mindestens eine Woche Urlaub in der Stadtmitte von Berlin verbringen und ihre Historie kennenlernen. Empfehlenswerte Sehenswürdigkeiten in der Berliner Stadtmitte sind der Alexanderplatz und das Rote Rathaus, der Berliner Dom, die Gegend um den Hackeschen Markt, die Museumsinsel, das Denkmal zur Bücherverbrennung auf dem Bebelplatz neben der Humboldt Universität zu Berlin, die Staatsoper und das Brandenburger Tor. Du knipst hier mindestens 100 malerische Fotos. Das sind selbstverständlich nicht alle Besichtigungspunkte. Es sind geschichtsträchtige Orte, an denen in der Vergangenheit schon sehr viel passiert ist. Perfekt für Geschichtsliebhaber. Diese Orte siehst du, wenn du einfach geradeaus von der Karl-Liebknecht-Straße bis Unter-den-Linden gehst oder fährst. 

Wir sprechen jetzt über die Friedrichstraße 

Ein kleines Stück hinter der Universität, in Richtung Brandenburger Tor, kreuzt sich dein Weg mit der rund 3 Kilometer langen Friedrichstraße. Eine Vielzahl von historischen und auch eindrucksvollen Orten erreichst du, wenn du die Friedrichstraße und den Mehringdamm Richtung Süden gehst oder fährst. Es fährt sogar eine U-Bahn entlang der Strecke. Die Friedrichstraße verläuft von Berlin Mitte durch Berlin Kreuzberg und endet an der Station Hallesches Tor. Am Halleschen Tor findest du die vielseitige Amerika-Gedenkbibliothek, in der man geisteswissenschaftliche Bücher, Filme und Theaterverfilmungen, Belletristik, eine Artothek und Musik findet. Sie ist zugleich Zentral- und Landesbibliothek in Berlin. 1954 war sie ein Geschenk der USA, im Rahmen des Marshall-Plans. Und nun möchte ich auf einige Sehenswürdigkeiten eingehen, die auf dem Weg in den Süden liegen.

Der Checkpoint Charlie 

Auf dem Weg durch die Friedrichstraße, an der U-Bahn Kochstraße, kommst du am berühmten Checkpoint Charlie vorbei. Es war der bekannteste Grenzübergang von 1961 bis 1990. Nach dem Mauerbau standen hier amerikanische und sowjetische Panzer. Viele Menschen versuchten hier zu fliehen, schafften es jedoch nicht. Am Checkpoint Charlie sieht man heute noch das Bild des US-Soldaten Jeffrey Harper und eines sowjetischen Soldaten. Manchmal steht hier sogar noch ein Mann im Kostüm. Dieser Ort symbolisiert eine zentrale Grenze im kalten Krieg. Heute bleibt uns nur noch das bittere Gefühl, dass es diesen Ort gab.

Checkpoint Charlie, Berlin, Deutsch entdecken mit Stefanie
Checkpoint Charlie, Berlin, Foto: foursummers, Pixabay.com

Die Bergmannstraße

Es ist eine schöne Idee, von der Amerika-Gedenkbibliothek zur Station Mehringdamm zu laufen oder an der Station Mehringdamm auszusteigen und ein kleines Stück in Richtung Süden zu spazieren. Dort liegt ebenfalls die weithin berühmte Currywurstbude Curry36. Man gelangt dann auf der linken Seite zur Bergmannstraße. Wenn du jetzt schon Hunger haben solltest, überzeugt die Bergmannstraße mit tollen Hinterhofcafés, Restaurants und der Marheineke Markthalle mit internationalen Spezialitäten. Vom Frühstück bis hin zum gemütlichen Abendessen genießt du eine grandiose Auswahl. Am besten finde ich die vietnamesische Küche. Die kleine Bergmannstraße ist unscheinbar, beherbergt allerdings charmante Bekleidungsgeschäfte oder Geschenkartikel mit einzigartigen Angeboten.

Der Viktoriapark

Berlin Viktoriapark Nationalmonument, deutsch entdecken mit Stefanie
Nationalmonument im Viktoriapark Berlin, Foto: Moritz_Nack, Pixabay.com

Auf der rechten Seite des Mehringdamms, südlich, liegt der Viktoriapark, mit Nationalmonument auf der Spitze des Kreuzbergs. Das Nationalmonument ist eine Erinnerung an den Sieg gegen Napoleon im Befreiungskrieg. Am Viktoriapark befindet sich in den warmen Monaten ein hübscher Wasserfall. Der Park ist groß und lädt zu einem Spaziergang ein. Außerdem gibt es gemütliche Treffpunkte für Menschen aus dieser Gegend. Das ist eine der vielseitigen und schönen Gegenden in Berlin. Hier treffen nicht ganz genau gesehen Schöneberg und Kreuzberg aufeinander. 

Das Tempelhofer Feld

Beinahe neben der U-Bahn-Station Platz der Luftbrücke, an der unteren Seite des Viktoriaparks, befindet sich in Richtung Neukölln das Tempelhofer Feld. Auf dem Tempelhofer Feld landeten zu Beginn der russischen Besatzung im Minutentakt Flugzeuge, die sogenannten Rosinenbomber. Das waren Flugzeuge, die Lebensmittel über eine Luftbrücke in das unbesetzte Westberlin brachten. Heute ist das Tempelhofer Feld ein Ort für Veranstaltungen, Picknicks, für Spaziergänger oder Sportler.

Berlin ist eine junge, eher liberale Stadt für Menschen mit offenen, kreativen Ideen und dem Wunsch nach Veränderung. Entdecker werden hier viel Freude haben. Berlin verändert sich ständig und bietet eigentlich immer neue beliebte Orte für Spaß und Entspannung. Und damit sind wir wieder am Ende unserer Folge angekommen. Ich hoffe, es hat dir Spaß gemacht. Den Wortschatz findest du wie immer auf meiner Webseite deutsch-entdecken.de.

Vielen Dank, dass du heute mit dabei warst und bis zum nächsten Mal. 

Unbezahlte Werbung: Marheineke Markthalle soll nur genannt werden

Glossar

Stadtführung = Eine Person zeigt eine Stadt

das Stadtbild = Bild (im Kopf) von einer Stadt

der Speckgürtel = der Speck + der Gürtel

selbstverständlich = natürlich, es ist klar

geschichtsträchtig = Ort oder Zeitpunkt, voll mit Geschichte/ Politik

der Geschichtsliebhaber = eine Person liebt Geschichte

grandios = super

unscheinbar = dezent, sieht normal aus

beherbergen = dort ist etwas zuhause

historisch = geschichtlich

symbolisieren = etwas ist ein Symbol

bitter = traurig

eindrucksvoll = man findet etwas toll, voll mit Impression, Englisch = impressive

durchqueren = durch etwas fahren, von einer Seite zu der anderen Seite

die Currywurstbude = Imbiss für Currywurst

der Wasserfall = Wasser fällt nach unten

der Treffpunkt = ein Ort, an dem man sich trifft

die Besatzung = ein Land besetzt ein anderes Land

der Minutentakt= wie ein Takt in der Musik, jede Minute, alle zwei oder drei Minuten

die Richtung= z.B. Norden, Süden

sogenannte/er/en = so nennt man das

beinahe= fast, Englisch= almost

kreativ sein = mit Farben und Formen etwas schön machen

die Entspannung = relaxen