Podcast Deutsch entdecken Episode 10 – Das Oktoberfest

Hallo und willkommen zum Podcast Deutsch entdecken mit Stefanie. Wir sind heute in der Episode 10 und wir wollen uns zusammen das Oktoberfest in der Stadt München ansehen. Es ist bunt, laut und lustig. Auf der Theresienwiese wird gefeiert. Das Oktoberfest ist traditionell und auch modern. Rund 6 Millionen Besucher aus aller Welt gehen jedes Jahr auf dieses Fest. Sie tragen Trachtenkleidung, trinken Bier und fahren mit der Achterbahn.

Die Trachten - Deutsch entdecken mit Stefanie
Die Trachten
Die Achterbahn

Das Oktoberfest beginnt aber nicht im Oktober. Nein. Es findet einmal im Jahr ungefähr zwischen Mitte und Ende September statt – bis in die erste Oktoberwoche hinein. Wo finden wir aber das Oktoberfest und woher hat der Ort seinen Namen? Was gibt es auf dem Oktoberfest und woher kommt eigentlich das Oktoberfest? Diesen Fragen wollen wir in der heutigen Episode nachgehen. 

Im Jahr 2025 feiert man das Oktoberfest vom 20. September – 5. Oktober. Es dauert normalerweise 16 bis 18 Tage – in diesem Jahr aber leider nur 16 Tage. Am Samstag, den 20. September war der Anstich. Das kommt von dem Verb stechen – ein Loch machen. Man möchte in diesem Fall in das Bierfass stechen. Man nennt das auch anzapfen. Der Oberbürgermeister der Stadt München öffnet das erste Fass Bier. Mit dieser Zeremonie öffnet das Oktoberfest jedes Jahr.

Das Bierfass

Wo findest du denn das Oktoberfest? 

Diese Frage führt uns direkt zur Geschichte des Oktoberfestes. Es findet auf der Theresienwiese statt. Die Wiese heißt auf Bayerisch „die Wiesn“. Deshalb wird das Fest auch kurz „die Wiesn“ genannt. Am 17. Oktober 1810 gab es auf der Theresienwiese eine ganz besondere Hochzeit. Der Kronprinz Ludwig, der später zu König Ludwig I. wurde, heiratete. Seine Ehefrau war Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Die Theresienwiese hat natürlich ihren Namen von der Braut Therese bekommen.

DEUTSCH entdecken mit Stefanie
Vom Kronprinz zum König
Die Wiese

 

Auf der Theresienwiese wurde das Brautpaar mit einem großen Pferderennen gefeiert. Im Laufe der Zeit entstand aus der Hochzeitsfeier ein Volksfest, das jedes Jahr gefeiert wurde. Schon bald gab es viel Unterhaltung und auch Zelte für die Besucher. Einige Jahre nach der Hochzeit von Kronprinz und Prinzessin wurde die Statue „Bavaria“ im Jahr 1853 aufgestellt – ein Zeichen für das Oktoberfest.

das Volksfest = Ein Fest für die Leute, in einer Stadt oder in einer Gemeinde
die Hochzeit = Zwei Leute heiraten
Die Statue Bavaria = große Figur neben der Theresienwiese

Und gibt es noch mehr Traditionen auf dem Oktoberfest?

Ja. Auch heute noch findest du viele Traditionen auf dem Oktoberfest. Manche sind sehr alt und manche erst später entstanden. Der Trachten- und Schützenumzug ist eine dieser Traditionen. Man läuft mit vielen Menschen durch die Innenstadt – das nennt man Umzug. Trachten sind Kleidungsstücke aus der Kultur eines Landes, wie zum Beispiel Hosen, Hemden, Hüte und Kleider. Auf einem Trachtenumzug geht man in traditioneller Kleidung durch die Stadt. Auf dem Schützenumzug hat man früher gezeigt, dass der König starke Waffen besitzt. Schützen sind Männer mit Waffen. Man möchte also die Kultur und die Kleidung zeigen. Deshalb gibt es einen Trachten- und Schützenumzug. 

Der Umzug - Deutsch entdecken mit Stefanie
Der Umzug
Der Schütze

Auf dem Trachten- und Schützenumzug werden auch die Brauereien und die Wirte der Zelte präsentiert. Wirte sind Gastgeber. Der Umzug der heutigen Trachten- und Schützenvereine findet am ersten Oktoberfestsonntag ab 10 Uhr statt. Etwa 9000 Vereinsmitglieder laufen, reiten und fahren mit Pferdekutschen. Es gibt Blasmusik und viel Trachtenkleidung.

Blasmusik

Was gibt es heute auf der Theresienwiese?

Das Festzelt

Für die Besucher des Oktoberfestes gibt es insgesamt 35 Festzelte. Jeden Tag feiert man zwischen 10 Uhr am Vormittag bis 23:30 Uhr in der Nacht. Wenn du über die Theresienwiese gehst, siehst du 14 große Zelte und es gibt Bier von den sechs großen Brauereien. Das Marstall-Zelt steht beinahe neu auf dem Oktoberfest. Es ist erst seit 2014 auf der Wiesn. Ein Zelt mit einem traditionellen Namen. Und heute mit guter Küche. Der Marstall war damals die königliche Hofreitschule.

die Brauerei = Dort macht man Bier
die Hofreitschule = Eine Reitschule für Reiter und Pferd; gehört dem König

Die Wiesn lockt mit rund 100 Fahrgeschäften und Spielbuden. Es gibt außerdem eine „Oide Wiesn“. Das ist ein altes Oktoberfest. Für das alte Oktoberfest gibt es drei Zelte mit traditioneller Musik und mit alten Tänzen. Weil die Oktoberfestbesucher viel Hunger und einen großen Durst haben, stehen auf der Wiesn außerdem 21 kleine Zelte mit Cafés, Zuckerwatte, Käse, Wein und Hühner– und Entenbratereien.

Die Zuckerwatte

Ich hoffe, Ihr habt jetzt auch Lust bekommen, das Oktoberfest einmal zu besuchen. Die Wiesn hat aber noch viel mehr zu bieten und du solltest allein oder mit deinem Deutschkurs noch mehr Informationen suchen. Wir sind in der heutigen Folge leider schon am Ende unseres Oktoberfest-Ausflugs angekommen. Vielen Dank für’s Zuhören und ich freue mich wie immer über ein Feedback, ein Follow und viele Besucher auf Instagram, Facebook, YouTube und Pinterest. Du findest den Text wie immer auch auf meiner Webseite deutsch-entdecken.de. Mach’s gut und bis zum nächsten Mal.

Quellen:

oktoberfest.de, vielen Dank für die Zahlen

Ein Schlüssel zum Erfolg für neue Mitarbeiter: Deutschkurse in Unternehmen

In einer zunehmend globalisierten Welt ist es für deutsche Unternehmen von gravierender Bedeutung, ihre Mitarbeiter nicht nur fachlich, sondern auch sprachlich weiterzubilden. Insbesondere für in Deutschland ansässige Firmen oder Firmen, die mit deutschen Partnern zusammenarbeiten, kann ein Deutschkurs für ihre Mitarbeiter ein sichtbarer Schritt zu mehr Leistung und Arbeitseffizienz sein. Deutschkurse in Unternehmen bieten klare Vorteile, die nicht nur den jeweiligen Mitarbeiter fördern, sondern die gesamte Abteilung eines Unternehmen auf die nächste Stufe anheben.

1. Verbesserte Kommunikation im Team und mit Partnern

Ein zentraler Vorteil von Deutschkursen in Unternehmen ist die Verbesserung der Kommunikation. Häufig entstehen Missverständnisse und Misskommunikationen in internationalen Teams, die zu Ineffizienzen und Verzögerungen führen können. Indem Unternehmen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihre Deutschkenntnisse zu erweitern, wird die sprachliche Barriere überwunden.

Dies führt zu klareren, effektiveren Gesprächen sowohl innerhalb des Teams als auch mit externen Partnern, Kunden und Lieferanten. Die Fähigkeit, die Sprache des Landes zu sprechen, in dem das Unternehmen tätig ist, stärkt das Vertrauen und erleichtert die Zusammenarbeit. Mit besserer Kommunikation können Projekte schneller voranschreiten und Fehler aufgrund von Missverständnissen werden reduziert.

2. Kulturelles Verständnis und interkulturelles Training

Sprachkurse bieten nicht nur eine Verbesserung der reinen Sprachkenntnisse, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Kultur, in der die Sprache gesprochen wird. Insbesondere in Deutschland spielen kulturelle Nuancen eine wichtige Rolle in der Geschäftswelt. Ein gutes Verständnis dieser kulturellen Besonderheiten kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen und einer gescheiterten Geschäftsbeziehung ausmachen.

In vielen Fällen werden Sprachkurse daher auch mit interkulturellem Training kombiniert. Mitarbeiter lernen, wie sie sich angemessen in verschiedenen sozialen und geschäftlichen Kontexten verhalten und verstehen die Bedeutung von Höflichkeitsformen und nonverbalen Signalen. Dies stärkt nicht nur die zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern fördert auch den respektvollen Umgang miteinander.

3. Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und Motivation

Ein weiteres Argument für die Einführung von Deutschkursen ist die positive Wirkung auf die Mitarbeiterzufriedenheit. Mitarbeiter, die das Gefühl haben, dass ihr Arbeitgeber in ihre persönliche und berufliche Entwicklung investiert, sind in der Regel motivierter und engagierter. Das Angebot von Weiterbildungsmöglichkeiten wie Deutschkursen kann den Mitarbeitern zeigen, dass sie geschätzt werden und dass ihre Fähigkeiten und Karrierechancen im Unternehmen gefördert werden.

Diese Wertschätzung kann zu einer höheren Arbeitszufriedenheit und einer stärkeren Bindung an das Unternehmen führen. Mitarbeiter, die sich in ihrer Entwicklung unterstützt fühlen, sind auch eher bereit, Verantwortung zu übernehmen und sich langfristig für das Unternehmen einzusetzen.

4. Erweiterung der Geschäftsmöglichkeiten

Mit verbesserten Sprachkenntnissen öffnen sich für die Mitarbeiter neue Türen in Bezug auf Geschäftsmöglichkeiten. Deutsch ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Teilen Europas und der Welt eine wichtige Geschäftssprache. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter mit besseren Deutschkenntnissen ausstatten, können so ihre Reichweite auf den deutschsprachigen Markt ausdehnen und neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen.

Dies kann nicht nur zu einer stärkeren Marktpräsenz führen, sondern auch den Umsatz steigern. Durch die Fähigkeit, sich mit deutschsprachigen Kunden und Partnern auf Augenhöhe zu verständigen, entstehen neue Kooperationsmöglichkeiten, die das Wachstum des Unternehmens vorantreiben können.

5. Wettbewerbsvorteil durch qualifizierte Mitarbeiter

In einem wettbewerbsintensiven Markt sind Unternehmen ständig auf der Suche nach Wegen, sich von der Konkurrenz abzuheben. Die Investition in die Weiterbildung der Mitarbeiter ist eine Möglichkeit, sich als Arbeitgeber von anderen abzugrenzen. Unternehmen, die ihren Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, ihre Sprachkenntnisse zu erweitern, schaffen ein hochqualifiziertes Team, das nicht nur die Fachsprache beherrscht, sondern auch die Sprache der Kunden spricht.

Dies macht das Unternehmen nicht nur intern effizienter, sondern auch auf dem Markt wettbewerbsfähiger. In Zeiten, in denen viele Unternehmen um talentierte Fachkräfte konkurrieren, kann die Investition in Deutschkurse ein entscheidender Faktor bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung sein.

Fazit

Deutschkurse für Mitarbeiter sind eine lohnenswerte Investition für Unternehmen, die nicht nur die Sprachkenntnisse ihrer Angestellten verbessern, sondern auch die gesamte Unternehmenskultur und Marktposition stärken. Die Vorteile reichen von einer besseren Kommunikation und einem tieferen kulturellen Verständnis bis hin zu einer gesteigerten Mitarbeiterzufriedenheit und erweiterten Geschäftsmöglichkeiten.

Unternehmen, die in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren, setzen sich nicht nur von der Konkurrenz ab, sondern schaffen die Grundlage für langfristigen Erfolg und Wachstum. Ein Deutschkurs für Mitarbeiter ist daher nicht nur eine Option, sondern ein Schlüssel zum Erfolg.

Podcast Deutsch entdecken Episode 9 – Berlin II 

Herzlich willkommen zum Podcast Deutsch entdecken mit Stefanie. Wir haben schon viel von Deutschland gesehen und das ist schön. Wir springen aber wieder einmal eine Stadt weiter und befinden uns heute noch einmal in Berlin – zum zweiten Mal. Man kann sagen, dass man in Berlin gut zu Fuß sein sollte. Das heißt, man soll gut und lange laufen können. Wenn man nicht gut laufen kann, ist das kein Problem.

Denn Sehenswürdigkeiten sind nicht nur für Menschen ohne eine körperliche Behinderung da. Viele Menschen können nicht gut sehen, nicht mehr gut hören oder müssen zum Beispiel im Rollstuhl fahren. Das nennt man ganz allgemein eine Behinderung. Eine Behinderung ist nichts Schlechtes, ist aber im Alltag mit Sicherheit nicht immer einfach. Eine körperliche Behinderung ist in Deutschland etwas Normales. Das Leben verändert sich manchmal vielleicht sogar von einer Sekunde auf die nächste Sekunde. Deshalb helfen wir diesen Menschen so gut es geht und wir zeigen Respekt für Menschen, die sich nicht so frei bewegen können wie andere Menschen. Berlin bietet aus diesem Grund so einige Sehenswürdigkeiten, die gute Zugänge haben und so für alle Besucher geeignet sind.

Foto: annalisabussini, Pixabay.com

Vor allem in Berlin Mitte sind einige Orte gut für Gehbehinderte zugänglich oder bieten eine Unterstützung, also eine Hilfe, für Menschen mit Sehbehinderung oder einem schlechten Gehör. Du könntest am Alexanderplatz starten, dir in aller Ruhe die Weltzeituhr ansehen und tolle Fotos machen. Wenn du Hunger hast, gibt es in der Umgebung Donuts, Getränke oder kleine Snacks. Ein Stück weiter steht das Rote Rathaus aus dem Jahr 1870, das einen rund 74 Meter hohen Turm besitzt. Es ist ein historischer roter Backsteinbau und man nennt diese Gebäude auch Klinkerbauten. 



Am Alexanderplatz fahren viele Busse oder auch eine S-Bahn in Richtung Unter den Linden. Busse sind vielleicht praktischer. Zuerst geht es zum Berliner Dom. Auch Menschen mit Rollstuhl könnten am Berliner Dom aussteigen. Es gibt im Berliner Dom einen extra Eingang, der ausreichend Platz für einen Rollator oder einen Rollstuhl bietet. Die Kirche ermöglicht dir eine wunderschöne Pause und du kannst sogar einen Gottesdienst besuchen. Gottesdienste kannst du außerdem auch live auf der Internetseite des Berliner Doms ansehen, wenn du nicht nach Berlin fahren kannst. Im kleinen Lustgarten neben der Kirche gibt es einen Springbrunnen mit Fontäne. Wenn das Wetter nicht so schön ist, möchtest du vielleicht auch das Alte Museum oder die Museen auf der Museumsinsel gegenüber ansehen. Das Humboldt Forum zum Beispiel hat einen Eingang für Rollstuhlfahrer.

Foto: athree23, Pixabay.com

Wenn du dann noch Lust und Energie hast, steht an der Friedrichstraße der Palast der Tränen. Der 13. August 1961 ist der Tag des Baus der Berliner Mauer. Im Jahr 1962 wurde diese Halle, der Tränenpalast, gebaut. Hier wurden Reisen von Ost- nach Westdeutschland kontrolliert. Denn manche Bürger erhielten eine spezielle Erlaubnis in den Westen zu gehen. Ein Ort mit Tränen, Angst, Verzweiflung und auch Hoffnung. Vielleicht ist dir das Thema aber zu traurig.

Foto: paulsteuber, Pixabay.com

Am Ende der Straße Unter den Linden finden sich einige Sehenswürdigkeiten am Brandenburger Tor und in Richtung Potsdamer Platz. Das kostet viel Kraft, ein bisschen Geld und Zeit. Im Internet findest du darüber hinaus sehr viele Fotos und Videos, Informationen auf dem Stadtportal der Stadt Berlin oder auch Bilder auf Internetseiten für Straßenkarten. Man kann im Internet sogar den gesamten Weg sehen. Außerdem gibt es sehr viele Informationen für Rollstuhlfahrer. Hast du aber noch Zeit, Lust und Energie, dann besichtigst du von außen das Reichstagsgebäude. Mit einem Online- Termin darf man das Gebäude auch von innen ansehen.

Zum Schluss möchte ich noch erzählen, dass am Potsdamer Platz ein Stück Mauer steht, das man anfassen und fotografieren darf. Viele Menschen wissen außerdem nicht, dass gar nicht weit entfernt, in der Niederkirchnerstraße ein 200 Meter langes Stück der echten Berliner Mauer steht. Dieses Mauerstück steht in Richtung Kochstraße.

Damit sind wir wieder am Ende eines Ausflugs angekommen, der auch in mir starke Gefühle wach werden lässt. Gott sei Dank hat die DDR ein Ende gefunden. Berlin ist heute eine schöne Stadt. Für Touristen aller Art kann Berlin ein toller Ort für Ausflüge sein. Vielen Dank für’s Zuhören und ich freue mich wie immer über ein Feedback. Mach’s gut und bis zum nächsten Mal.

Wortschatz:

der Rollstuhl = ein Stuhl mit Rollen

der Rollstuhlfahrer = eine Person, die Rollstuhl fährt, im Rollstuhl sitzt und fährt

der Rollator = eine Gehhilfe für alte Menschen, mit Rollen und Griffen für die Hände

der Lustgarten = Park vor dem Berliner Dom

der Springbrunnen = Wasser fließt aus einem Stein nach unten, Dekoration

die Fontäne = Wasser wird mit Druck nach oben in die Luft gespritzt und fällt wieder nach unten

die körperliche Behinderung = der Körper funktioniert an einer Stelle nicht mehr gut

die Gehbehinderung = eine Person kann nicht mehr gehen oder nur schlecht gehen

die Sehbehinderung = eine Person sieht sehr schlecht

das schlechte Gehör => der Gehörschaden = das Hören ist kaputt

Sprichwörter und Redewendungen mit Tieren

Vielleicht kennst du das schon aus der deutschen Sprache. Auf dem Niveau Deutsch B2 lernt man sie ein bisschen. Es gibt sogenannte Redewendungen. Sie sind oft kurze Ausdrücke, sie sind Teil eines Satzes, aber sie sind kein vollständiger Satz. Anders sind die Sprichwörter ganze Sätze, die man nicht mehr ergänzen muss. Sie stehen allein und für sich vollständig. 

Wie alt sind Sprichwörter und Redewendungen? 

Das ist bei jedem Sprichwort und bei jeder Redewendung anders. Manche Ausdrücke sind vielleicht 100 Jahre alt und andere sind wahrscheinlich noch älter. Das Alter soll aber nicht im Vordergrund stehen. Denn es geht hier um die Bedeutung. Und das ist oft lustig oder zumindest sehr unterhaltsam. Einige Ausdrücke kommen sogar aus der Medizin.

Die Bedeutung von Sprichwörtern und Redewendungen 

Oft sind es Weisheiten und Ratschläge, die aber nicht formal ausgedrückt werden sollen, sondern unterhaltsam. Jeder soll sich diese klugen Inhalte gut merken und so von ihnen lernen. Damit man sich diese Aussagen gut merken kann, geht es in den Sprichwörtern und Redewendungen häufig um Tiere, Amphibien und Insekten.

Sprichwörter und Redewendungen rund um den Frosch

der Frosch, die Frösche

Der Frosch in Sprichwörtern und Redewendungen ist lustig und zeigt uns, was wir machen und unterlassen sollen oder dass es ein Problem gibt.

Einen Frosch im Hals haben

Es kann bedeuten, dass man sich bei einer Sache unwohl fühlt und etwas nicht einfach aussprechen kann. Vor allem sagt man es dann, wenn man aber tatsächlich ein Problem mit dem Hals hat, wie einen entzündeten und verschleimten Hals. Das Sprichwort soll sogar aus der Medizin kommen, da man damals wohl an der Zunge Wucherungen hatte, die das Sprechen behindern. Heute gibt es das so nicht mehr und man erklärt damit ein Husten oder lästiges Räuspern.

Sei kein Frosch 

Das bedeutet in aller Kürze, dass man vor einer Situation keine Angst haben soll. Man sagt das zu einer anderen Person, der man sagen möchte, dass sie etwas tun und davor keine zu großen Bedenken haben soll. Trau dich!

Iss den Frosch/ Eat the frog

Man kennt auch mehr die englische Übersetzung dieses Sprichwortes. Es ist auch schon ein kompletter Satz, der sogar ganze Bände spricht. Bände sprechen ist eine Redewendung und bedeutet, dass es eine sehr lange und ausführliche Aussage gibt. „Iss den Frosch“ meint, dass man unangenehme Aufgaben in die Hand nehmen und erledigen sollte, und zwar sofort.

Man soll nicht mehr lange warten, sondern schnell aktiv werden. Der Frosch ist hierbei eine sehr unangenehme Aufgabe, auf die man ganz sicher keine Lust hat. Man hat diese Aufgabe lange nicht erledigt oder sie scheint sehr dringend zu warten. Kurz gesagt: Erledige sofort diese unschöne Aufgabe. Denn sie ist wichtig.

Den Fröschen zu trinken geben 

Trinken Frösche? Wir haben das noch nicht im Alltag gesehen. Man müsste einen Fachmann fragen. Es klingt aber ein wenig sinnlos. Denn Frösche sitzen für gewöhnlich eine sehr lange Zeit im Wasser. Man muss einem Frosch in freier Wildbahn mit großer Wahrscheinlichkeit kein extra Wasser anbieten. Frösche haben ausreichend Wasser in der Natur. Was will uns dieses Sprichtwort also sagen? Eine bestimmte Sache zu tun ist demnach so sinnlos als würde man einem Frosch im Wasser ein extra Wasser bringen. Es ist unnötig und wir müssen uns die Mühe gar nicht erst machen.

Wo der Frosch die Locken hat 

Eine Person kann einer anderen Person zeigen, wo der Frosch die Locken hat. Das ist eine Redewendung. Sie kann unter bestimmten Umständen auch allein stehen. Wenn eine Person das zeigen kann, dann scheint sie sehr kompetent zu sein. Ein Frosch hat ja nun keine Locken. Wir gehen also davon aus, dass die Person, die das zeigen kann, sehr hohe Fähigkeiten hat und wir sagen das im Spaß. Oder eine Person müsste schon zaubern können und es ist absolut übertrieben, das zu sagen. Kurz gesagt: Eine Person ist entweder ein Könner oder ein Angeber, wenn sie uns die Locken zeigen kann.

Beliebte Sprichworte rund um das Tier 

Häufig verwendet sind auch Sprichworte wie

  • „Die Katze im Sack kaufen“,
  • „Wie die Taube auf dem heißen Blechdach“ oder
  • „Da wird der Hund in der Pfanne verrückt.“

Sprichwörter und Redewendungen sind meist informell. Man verwendet sie gerne bei Freunden und Familie. In der Arbeit finden sie nicht immer einen Platz und können zu salopp sein oder sogar beleidigend. Im Deutschen verwendet man sie außerdem sparsam, weil zu viele Sprichwörter und Redewendungen dann einfach lächerlich wirken oder uns unkompetent erscheinen lassen. Sie sind lustig, aber ihre Funktion ist es, ein oft ernstes Thema auf unernste Weise zu regeln.


Sprichwörter und Redewendungen rund um den Bären

Foto: webidrole, Pixabay.com

Es ist bestimmt wie in deiner Muttersprache. Sprichwörter und Redewendungen gibt es in großer Zahl. Zahlreiche Redewendungen oder Sprichwörter drehen sich um

  • Hunde,
  • Katzen,
  • Löwen,
  • Hasen,
  • Esel oder
  • Gänse.

Oft sind die Aussagen sogar falsch und wir wissen das. Trotzdem sprechen wir nicht gut über das liebe Vieh. Und doch sind nicht alle Sprichwörter und Redewendungen negativ. Das sehen wir am Beispiel Bär. Der Bär wird teilweise sogar sehr positiv dargestellt.

Da steppt der Bär 

Ein Bär kann keinen Stepptanz tanzen. Stepptanz kennst du ganz sicher. Dafür brauchst du besondere Schuhe, die auf dem Boden laut klappern. Bei jedem Schritt gibt es laute Geräusche. Beliebt ist der Stepptanz in den USA und in Irland. Wenn ein Bär steppt, dann ist zwar nicht der Tanz gemeint, aber eine ausgelassene Stimmung. Man möchte sagen, dass an einem Ort ist viel los ist.

Foto: Ltapsah, Pixabay.com

Einen Bären aufbinden

Kannst du einen Bären tragen? Nein? Ich auch nicht. Auch hier ist das Bild ein bisschen unfair. Denn der Bär ist nicht schuldig. Weil niemand einen Bären tragen kann, ist diese Aussage mit Sicherheit so gemeint, dass man etwas schwer trägt. Und da es unmöglich ist, einen Bären auf einen Rücken zu binden, möchte man wohl eine Person täuschen. Häufig wird dabei eine unwahre Geschichte erzählt, die jemand glauben und mit sich nehmen soll. Es ist eine große Lüge.

Einen Bärenhunger haben

In dieser Redewendung wird der Bär aber positiv dargestellt. Denn ein so großes Tier braucht Energie und hat sicherlich einen sehr guten Hunger. Ein Bär frisst viel und so hat eine Person mit einem Bärenhunger natürlich genauso großen Hunger wie ein Bär. Oft hat man sich diesen Hunger nach intensiver Aktivität sogar verdient. 

Jemandem einen Bärendienst erweisen

Diese Redewendung ist kein eigenes Sprichtwort und wird als Teil eines Satzes verwendet. Sie ist nicht mehr sehr weit verbreitet, aber in manchen Teilen von Deutschland kennt man sie bestimmt. In der Kernaussage möchte man etwas in guter Absicht tun, jedoch geht es schief und es zieht negative Auswirkungen nach sich. Die Folgen sind negativ.

Auf der Bärenhaut liegen

Bären müssen natürlich viel jagen, sich intensiv um ihren Nachwuchs kümmern und ihr Revier verteidigen. Und doch wirkt der Bär gemütlich. Der Bär wirkt sogar ein bisschen faul. Und deshalb bedeutet diese Redewendung, dass man faul ist. Im Urlaub oder am Wochenende liegt man nur noch auf der faulen Bärehaut und entspannt sich von den Anstrengungen.

Was sind Interjektionen? (C1)

Du kennst sie aus dem Comic. Interjektionen sind kleine Worte, oft nur zwei Buchstaben, die einen Laut ausdrücken. Wie ein Geräusch, das eine Person macht, wenn sie in einer Situation ein bestimmtes Gefühl hat. Du kennst ganz sicher das „oh“ und „ah“. Diese kleinen Interjektionen haben einen eigenen Namen und es gibt einige Merkmale, mit denen du Interjektionen erkennen kannst. Du musst das in Deutsch A1 bis Deutsch B1 oder B2 nicht sofort lernen. Das ist ein super Thema für Deutsch C1 und auch C2.

Interjektionen stehen allein

Interjektionen benötigen keinen Satz. Sie dürfen allein stehen. Es sind Ausrufeworte. Das bedeutet, man ruft diese kleinen Worte. Und die Bedeutung? Das ist auch nicht so schwer. Die kleinen Interjektionen sind manchmal Lautmalerei, manchmal erschreckt man sich und will das ausdrücken oder man ist erstaunt, man freut sich oder hat Schmerzen.

Die Bedeutung von Interjektionen

Offensichtlich gibt es sehr verschiedene Bedeutungen für Interjektionen. Sie sind allerdings nicht kompliziert, sondern sehr schlicht. Wir haben gerade gelesen, dass es Lautmalerei gibt. Beispiele sind etwa ein „muh“ für den Laut einer Kuh, ein „quakquak“ für eine Ente oder ein „mäh“ für ein Schaf. Man möchte zum Beispiel den Laut eines Tieres malen. Es gibt allerdings auch andere Laute wie „tatütata“. Das gibt es in allen Sprachen der Welt. Die Bedeutung in diesem Beispiel ist also eher nicht sehr umfangreich.

Das Ausdrücken von Gefühlen ist ebenso einfach. Wir sagen „Au“ oder „Aua“ bei Schmerzen, „pah“ oder „ts“ bei Ärger, „äh“ und „ähm“ bei Erstaunen und „huch“, „wow“ oder „Aaah“, wenn man sich erschreckt. Eine Vielzahl von Beispielen steht im Internet. Aber nicht alle kleinen Wörter sind gleich auch Interjektionen. Ja und nein sind eher Partikel. Die Absicht ist bei diesen zwei Wörtern anders.

Welche Absicht hat eine Interjektion? 

Wir haben schon viel zur Bedeutung der Interjektionen gesagt. Und wir bleiben gleich bei „ja“ und „nein“. Wenn du die beiden Wörter in einer kommunikativen Funktion einsetzt und dabei eine Emotion vermitteln möchtest. Das ist mehr als du im Deutschkurs lernst. Keine Sorge. „Ja“ ist ein Partikel. Du hast ja in Deutsch B2 bereits gelernt, dass es Partikel gibt und dass das Wort „ja“ auch eine Unterstützung im Satz sein kann, mit der du eine Aussage verstärkst. Eine Interjektion hängt mehr mit Emotionen zusammen, wie Zweifel, Freude oder Staunen. Darüber hinaus gibt es auch

  • Aufforderungen (na, ey), 
  • Grußwörter (hey, hi), 
  • Verzögerungsworte (mhhhhh, naja), 
  • Aufforderungen zu einer Bestätigung (nicht wahr, gell) oder 
  • Locklaute (miez-miez, putt-putt).

In der Linguistik wird oft auch zwischen primären und sekundären Interjektionen unterschieden. Denn nicht jedes Wort erscheint sofort wie eine echte Interjektion. Das lernst du aber nicht im Deutschkurs. So genau müssen wir das nicht ansehen. 

Was ist jetzt wichtig? 

Fakten, die du wissen solltest sind, dass diese Wörter, die Interjektionen, normalerweise allein stehen. Sie sind nicht Teil eines Satzes. Interjektionen transportieren oft eine Emotion, bilden Laute nach oder tragen bestimmte Funktionen, wie oben genannt. Wir treffen diese Wörter häufig in der Comicsprache oder der gesprochenen Sprache. Sie sind Teil von Unterhaltungen und kein Teil von formaler Sprache und geschriebener Sprache, in langen Sätzen. Die Bedeutung der Interjektionen ist sehr einfach, oft sogar reduziert. Sie passen außerdem ganz gut in Chats über Whatsapp oder auch Snapchat beispielsweise. Es ist super, wenn du die Interjektionen kennst, aber du musst nicht viel darüber wissen, wenn du das nicht für die Universität brauchst.

Podcast Deutsch entdecken Episode 8 – Lübeck II

In der letzten Folge hast du einen ersten Eindruck von Lübeck bekommen. Du hast gehört, dass es ein wunderschönes Rathaus im Baustil der Renaissance gibt. Beliebt war der Baustil der Renaissance in Deutschland im 16. und 17. Jahrhundert. Ich habe kurz erzählt, dass es das Buddenbrook-Haus und das Günter Grass-Haus gibt. 

Wenn du Kultur liebst, dann empfehle ich dir das Buddenbrook-Haus. Denn das Jahr 2025 ist das Thomas-Mann-Jahr. Wir feiern den 150. Geburtstag von Thomas Mann. Es ist das Haus der Großeltern von Thomas Mann und scheint der Ort zu sein, an dem der Roman „Buddenbrooks“ spielt. Heute gibt es im Buddenbrook-Haus noch einige Veranstaltungen und in der Stadt ein umfangreiches Programm rund um den Autor Thomas Mann.

Wir haben auch über das Holstentor gesprochen. Und dort wollen wir in dieser Folge noch mehr ansehen. 

Foto: Stefanie Pölzl, Deutsch entdecken mit Stefanie

Das Holstentor mit seinen zwei Türmen siehst du sofort, wenn du vom Bahnhof aus in die Altstadt kommst. Direkt neben dem Holstentor findest du die roten Salzspeicher. Sie wurden nach und nach im 16. Jahrhundert bis in das 18. Jahrhundert gebaut. Der Name sagt dir schon viel: Hier wurde mit Salz gehandelt, also gekauft und verkauft. Weil diese Gebäude alle Kriege überstanden hatten und nicht kaputt gegangen sind, waren sie in den 1920er Jahren eine Filmkulisse für den berühmten Stummfilm Nosferatu, in dem niemand spricht, und können heute noch, zumindest von außen, besichtigt werden.

Der Film Nosferatu

In den Lübecker Salzspeichern spielen einige Szenen des berühmten Vamipir-Films Nosferatu aus dem Jahr 1922. Der Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau wählte diesen Ort für Szenen des beliebten Vampir-Films aus, weil es in den Salzspeichern sehr düster, alt und gruselig aussieht. Man bekommt fast ein bisschen Angst, wenn man vor den Gebäuden steht. In dem Film geht es um einen Immobilienmakler und um den dunklen Grafen Orlok, auch Nosferatu genannt, der die schwarze Pest in eine deutsche Hafenstadt bringen will. Die Lübecker Salzspeicher bilden für diesen Film eine Kulisse, das bedeutet den Drehort, an dem ein Teil des Films spielt. 

Der Süden der Altstadt

In Lübeck gibt es allerdings noch mehr. Im Süden der Altstadt steht zum Beispiel der Lübecker Dom, es gibt ein Museumsquartier, die Stadthalle und an der frischen Luft eine Freilichtbühne. Vielleicht hast du Lust, für einige Stunden die Museen zu besuchen oder dich nahe der Freilichtbühne mit einem Snack ans Wasser zu setzen. Außerdem ist Lübeck berühmt für wunderhübsche Gänge und Höfe. Das sind kleine Straßen und Bereiche zwischen Häusern. Vor allem in der Nähe des Lübecker Doms gibt es einige.

Der Lübecker Dom

der Lübecker Dom, Foto: Pixabay.com

Du findest südlich den berühmten Lübecker Dom. Insgesamt gibt es fünf sehr schöne Kirchen in der Altstadt von Lübeck, aber der Lübecker Dom ist besonders. Der Lübecker Dom ist die beliebteste Kirche in Lübeck. An der Ostsee ist das die größte Backsteinkirche, mit rund 130 Metern Länge. Der Adelige Heinrich der Löwe, der Herzog von Sachsen und Baiern war, ließ den Lübecker Dom im 12. Jahrhundert bauen. Sie war einmal der Sitz des Bischofs und ist eine reich dekorierte Kirche. Der Dom besitzt zwei spitze, große Türme, innen gibt es reiche Dekorationen mit Holz, hübsche Glasmalerei, eine Glocke von 1315 und eine neue Orgel für Kirchenmusik. Die alte Orgel verbrannte im 2. Weltkrieg.

Wenn dich die Geschichte der Hansestadt noch weiter interessiert, besuchst du am besten das Europäische Hansemuseum oben im Norden der Altstadt. Es liegt in der Nähe des Lübecker Burgtors. Im Museum sieht man zum Beispiel alte Klostermauern, Rüstungen und Schwerter aus dem Mittelalter. Wenn du das aber nicht interessant findest oder du viel lieber an der frischen Luft sein willst, dann solltest du vielleicht nur die rund 90 wunderschönen Gänge und Höfe von Lübeck ansehen. 

Wir sind wieder am Ende der Episode angekommen. Wir haben Lübeck immer noch nicht ganz gesehen, aber bis jetzt schon sehr viel. Wir hören daher ein wenig später noch mehr über Lübeck an der Trave

Du findest den Text zum Podcast auf der Webseite https://deutsch-entdecken.de. Ich freue mich wie immer über ein Like in den Social Media und ein Feedback, ob dir der Podcast gefällt. Mach’s gut und bis zum nächsten Mal.

Wortschatz

Altstadt: alt + Stadt
Hafenstadt:Hafen+ Stadt
Vampir: toter Mensch, trinkt Blut
wunderschön:sehr schön
beliebt:Die Leute mögen das
berühmt:Die Leute mögen das sehr, sehr gern, sehr bekannt, die Leute kennen eine Person
handeln:kaufen und verkaufen
Baustil:Art zu bauen, Formen für Häuser, Farben 
Renaissance:16. und 17. Jahrhundert
Autor:Thomas Mann, Autor: Günter Grass
Salzspeicher:Salz + Speicher, Lager für Salz 
Immobilienmakler:Jemand zeigt Häuser und Wohnungen 
Regisseur: Macht einen FilmKamera
Filmkulisse/ Kulisse: Ort für einen Film, hier macht man den FilmDrehort: Ort für einen Film, hier macht man den Film 
Freilichtbühne: wie Theater + draußen
Backsteinkirche: Kirche aus roten BacksteinenBackstein, Deutsch entdecken mit Stefanie
Glasmalerei: Bild auf Glasfenster
Glocke Glocke, Deutsch entdecken mit Stefanie
Heinrich der Löwe: Herzog von Sachsen/ Bayern, (duq, amir, Herzog) 
Orgel: Instrument in der Kirche, für MusikOrgel
Rüstung und Schwert: Im Mittelalter und früher, für den Krieg Rüstung
Burgtor: Tor in einer Burg Burgtor, Deutsch entdecken mit Stefanie
Gänge und Höfe

Podcast Deutsch entdecken Episode 7 – Lübeck I

(Wortschatz unter dem Text)

Herzlich willkommen bei Deutsch entdecken mit Stefanie. Wir sind heute in Lübeck. Die norddeutsche Stadt Lübeck ist ein Glanzlicht für Touristen. Die Stadt an der Ostsee ist eine der ältesten Hansestädte Europas und begeistert mit mittelalterlichen Bauwerken in ihrer Altstadt. Natürlich sind diese Bauwerke ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Mit rund 200 000 Einwohnern ist Lübeck eine Großstadt und steht mit ihrer Größe auf Platz zwei der Städte in Norddeutschland. Und noch besser: Sie liegt nur etwa 45 Minuten von Hamburg entfernt.

Wo liegt Lübeck denn überhaupt? 

Lübeck liegt direkt an der Ostsee und an der Grenze zur ehemaligen DDR. Mecklenburg-Vorpommern befindet sich gleich hinter der Stadt. Der Stadtteil Schlutup war damals einmal ein wichtiger Grenzübergang, aber es gibt heute glücklicherweise nur noch ein Museum. Durch die Stadt Lübeck fließt der Fluss Trave, der in die Ostsee mündet. An der Ostsee, ein Stück außerhalb der Stadt, liegen der Stadtteil Travemünde und die Gemeinde Timmendorfer Strand. Von Travemünde aus fahren einige Fähren durch die Ostsee, zum Beispiel nach Schweden. Die Gemeinde Timmendorfer Strand ist beliebt für ihren idyllischen Badestrand. Perfekt für kleine oder längere Ostseeurlaube.

Wofür ist die Stadt Lübeck am meisten bekannt? 

Wahrscheinlich für ihr Marzipan. Denn Liebe geht durch den Magen. In Lübeck wird auch heute noch das echte Lübecker Marzipan hergestellt. Ich habe eine Legende in der Stadt gehört, die besagt, dass das Marzipan im Jahr 1407 in der Stadt Lübeck erfunden wurde. Bäcker hatten es erfunden, weil es wegen einer Hungersnot kein Mehl gab. Man hatte nur Mandeln und Zucker und so entstand das Marzipan. Natürlich ist das leckere Marzipan nicht alles, was man in Lübeck finden kann.

Marzipan, Foto: Pixabay.com, neelam279

Vom Bahnhof zur Altstadt

Holstentor Lübeck, Foto: Pixabay.com, scholty1970

Ist man am Hauptbahnhof angekommen, dann geht man zu Fuß in Richtung der berühmten Altstadt. Das rund 550 Jahre alte Holstentor ist ein Teil der Altstadt. Das Holstentor besteht aus zwei Spitzkegeltürmen, dem Südturm und dem Nordturm, und einem Mittelbau. Im Mittelbau befindet sich der wunderschöne Torbogen, der dem Holstentor seinen Namen gibt. Der Backstein leuchtet rötlich, aber die Turmspitzen sind schwarz. Weil der Boden unter den Türmen zu nass ist, also sumpfig ist, sinkt der Südturm in den Boden hinein. Der Südturm steht leider ein wenig schräg, aber er steht sicher.

Die Altstadt von Lübeck

Hinter dem Holstentor, das auf einer kleinen Insel am Stadtgraben steht, führen die Straßen Puppenbrücke und Holstentorplatz in die Altstadt. Auch die Altstadt steht auf einer Insel. Außen herum fließt der Fluss Trave. Vor einigen Monaten war ich erst in der Lübecker Altstadt. Es ist so schön dort. Das sollte man einmal gesehen haben. Es gibt so viele Sehenswürdigkeiten. Ein Highlight ist der Markt mit der Stadtverwaltung der Hansestadt Lübeck. Wenn man auf dem Marktplatz sitzt, fühlt man sich wie im Mittelalter. Einige Meter neben dem Markt befindet sich die Kirche St. Marien zu Lübeck. In der Nähe kann man zum Beispiel das Buddenbrookhaus, das Günter Grass-Haus und das Heiligen-Geist-Hospital ansehen. Das Buddenbrookhaus etwa erinnert an die berühmten Autoren Heinrich und Thomas Mann. Und auch Günter Grass ist ein international bekannter Schriftsteller und Künstler. Weil die Altstadt aber sehr groß ist, sind das natürlich nicht alle Besichtigungspunkte.

Rathaus in Lübeck, Foto: Stefanie Pölzl
Markt am Rathaus linke Seite, Foto: Stefanie Pölzl
Mittelteil Rathaus Lübeck, Foto: Stefanie Pölzl

Ein Stück außerhalb der Stadt liegt das Fischerdorf Gothmund. Es ist eine sehr beliebte Sehenswürdigkeit nahe Lübeck. Die Reetdachhäuser von Gothmund sind rund 500 Jahre alt und teilweise denkmalgeschützt. Die Dächer der Fischerhäuser wurden damals mit Schilfrohr gemacht. Mittelalterliche Glasfenster, sogenannte Butzenscheiben verschönern die Häuser. Das Fischerdorf hat einen eigenen kleinen Hafen mit Booten, die dort ankern. Da die Medien über einen Ausbau des Lübecker Hafens, am Ufer gegenüber, berichten, sollte man die Sehenswürdigkeit aber jetzt noch schnell erleben. In einigen Jahren gibt es gegenüber vielleicht einen großen Hafen.

Reet, Foto: Pixabay.com, Tawnyowl
Butzenscheiben, Foto: Pixabay.com, stur
Reetdachhaus, Foto: Pixabay.com

Damit sind wir schon wieder am Ende der Episode angekommen. Wir haben Lübeck aber noch nicht ganz gesehen. Daher möchte ich noch mehr über die wunderhübsche Stadt an der Trave erzählen. Du findest den Text zum Podcast auf der Webseite https://deutsch-entdecken.de. Ich freue mich wie immer über ein Like in den Social Media und ein Feedback, ob dir der Podcast gefällt. Mach’s gut und bis zum nächsten Mal.

Wortschatz

eine der ältesten Hansestädte= viele Hansestädte sind alt, diese Stadt ist ein Teil davon

Glanzlicht= ein helles Licht, eine Sache leuchtet wie ein Stern

mittelalterlich = aus dem Mittelalter, Zeit von 500 bis 1500 post Christum natum

das Stück = ein Teil, ein bisschen

idyllisch = ruhig, wunderschön

Legende = eine alte Geschichte, man erzählt sie über einen Ort

der Turm, die Turm = Teil von einem Schloss/ einer Burg, man kann nach oben gehen

Kegel = wie ein spitzer Hut

Buddenbrookhaus = der Roman „Buddenbrooks“ + Haus

der Autor = jemand schreibt ein Buch und schreibt von Beruf

Komposita 

Was sind denn Komposita? Das ist auch schon wieder solch ein Wort aus dem Grammatikbuch. Es ist aber ganz einfach. Komposita sind zusammengesetzte Wörter. Komposita gibt es im Deutschen sehr viele unterschiedliche. Manche enthalten Teile von Verben oder Adjektiven. Diese Wörter siehst du beim Lernen mit Sicherheit später. Sie sind häufig. Für uns sind die Nomen-Nomen-Komposita interessant. 

Zusammengesetzte Wörter mit Nomen und Nomen 

Nein. Wir untersuchen nicht, ob das Nomen eigentlich ein Verb ist und wie man das in der Sprachwissenschaft sieht. Das ist unwichtig. Wir sehen einmal nur, wie man die Wörter richtig kombiniert/ verbindet. Wir haben zwei Nomen und wir wollen sie als ein Wort schreiben. Gibt es dabei Regeln? Ja. Es gibt ein paar Dinge, die man wissen muss. 

Eine Kategorie 

Ein Wort in der Verbindung Nomen + Nomen muss natürlich zeigen, was das Thema ist. Es gibt in dem neuen Wort ein Thema. Häufige Komposita sind zum Beispiel Apfelbaum, Salatschüssel, Arbeitsbuch oder Sommerschuhe. Vielleicht siehst du es bereits? Wichtig sind hier Baum, Schüssel, Buch und Schuhe. Das ist sozusagen das Thema für diese Komposita.

Wie sieht eine Kategorie aus? 

Wir wollen uns noch einige Beispiele ansehen. Dann weisst du, wie es aussehen kann. Zum Beispiel Komposita mit Baum. Du kannst viele Wörter mit Baum verbinden. Beispiele sind 

  • Birnbaum = Birne + Baum, 
  • Kirschbaum = Kirsche + Baum, 
  • Pflaumenbaum = Pflaume + Baum,
  • Buchsbaum = Buchs + Baum,
  • Alleebaum = Allee + Baum,
  • Christbaum = Christ + Baum,
  • Duftbaum = Duft + Baum,
  • Eukalyptusbaum = Eukalyptus + Baum,
  • Gummibaum = Gummi + Baum,
  • Holunderbaum = Holunder + Baum, 
  • Nussbaum = Nuss + Baum, 
  • oder auch Nadelbaum = Nadel + Baum,
  • und Laubbaum = Laub + Baum. 

Die Kategorie heißt Baum und das erste Wort im Kompositum zeigt, welche Art von Baum. Und das sind noch nicht alle Wörter. Außerdem gibt es viele Verbindungen mit Schüssel, mit Buch und Komposita-Verbindungen mit Schuhe. 

Wo steht die Kategorie? 

Wir sehen natürlich: Die Kategorie steht am Ende. Das zweite Wort ist die Kategorie, das erste Wort ist eine Art von „Baum“, zum Beispiel. Das ist besonders wichtig. Denn es gibt noch eine Regel, die wir brauchen. Etwa für Beispiele mit Schlüssel, Schüssel oder Schuhe. Und außerdem ist es falsch, wenn du Bucharbeit, Schüsselsalat oder Schuhesommer schreibst oder sagst. FALSCH. Bitte so nicht. Arbeit, Salat und Sommer sind hier nicht das Thema und nicht die Kategorie. 

Welchen Artikel nimmt man? 

Man braucht natürlich auch einen Artikel für ein Nomen. Ist es der oder die oder das? Denn zwei Nomen zusammen haben auch ein der odr die oder das. Es ist aber zuerst nicht klar. Na gut, es ist der Apfel und der Baum, zusammen der Apfelbaum. Das ist leicht. Aber der Salat und die Schüssel. Was nimmst du dann? Der oder die? Und hier ist die Kategorie wichtig. Das Kompositum Salatschüssel hat die Kategorie Schüssel, also nimmst du die. Das Nomen ist ja die Schüssel und so auch die Salatschüssel.

Beispiele

die SommerschuheDer LaubbaumDie Müslischüssel
die Winterschuhe Der BirnbaumDie Dipschüssel
die KinderschuheDer KirschbaumDie Salatschüssel
die Herrenschuhe Der HolunderbaumDie Teigschüssel
die Damenschuhe Der NadelbaumDie Glasschüssel

Das erste Wort hat oft einen anderen Artikel. Dieser ist hier nicht wichtig. Und wir sehen, dass der Plural hier auch ein Plural ist. Du hast zwei Füße und trägst zwei Schuhe. Also nimmst du natürlich auch den Plural für Schuhe. 

Einfache Komposita 

Du sagst jetzt bestimmt, dass es aber noch andere Komposita gibt. Ja. Absolut. Das hier sind Komposita von Deutsch A1 bis Deutsch B1 oder B2. Es gibt außerdem Komposita mit einem s in der Mitte. Zum Beispiel Arbeitsbuch, Arbeitsamt, Hochzeitsschuhe, Schulungsraum oder Zeitungsartikel. 

Das Fugen-s 

Hier ist das erste Wort wichtig. Deshalb ist das mehr ein Thema für C1. Man muss viel nachdenken. Du siehst, dass die Beispiele oben etwas gemeinsam haben. Es ist etwas gleich. Die Silbe vor dem s. Hierfür gibt es sehr viele Beispiele. Wir sehen uns einige an. Wir wissen jetzt aber schon, dass die Silben „-eit“ und „-ung“ vermutlich etwas mit dem Fugen-s zu tun haben. Wohl nicht immer. Hierfür gibt es aber nicht nur eine Regel. 

Endungen immer mit Fugen-s 

Bekannte Endungen mit einem Fugen-s sind 

  • -ing, 
  • -ion, 
  • -heit, 
  • -keit, 
  • -ling, 
  • -schaft, 
  • -tät, 
  • -tum oder -ung. 

Beispiele für diese Endungen

Auf der Suche nach Beispielen treffen wir viele Wörter aus unserem Alltag. Sehr viele wie Entwicklungshilfe, Freundschaftsdienst, Universitätsgebäude, Vaterschaftstest, Erstlingsgeburt, Realitätsverlust, Lieblingsbuch, Lieblingsfilm, Lieblingsessen, Krankheitsgrund oder Frühlingsblume. Es ist häufiger der Wortschatz für C1 oder auch B2. Am besten lernt man diesen Wortschatz im Alltag beim Hören.

Hier stimmt es nicht immer 

Das ist auch ein Thema für C1, weil es nicht in jedem Wort immer so verwendet wir. Beispielsweise gibt es die Wörter Heldentum, Brauchtum oder Fürstentum. Alle sind ohne -s in einem Nomen-Nomen-Kompositum. Das hat den einfachen Grund, dass diese Wörter äußerst selten überhaupt verbunden werden. Und sie sind quasi tot. Fürsten finden wir im Klatschmagazin und Brauchtum oder Heldentum sind weniger häufig. Manchmal klingt es auch seltsam, sie zu verbinden. Beispielsweise sind aber Reichtumsverteilung oder Eigentumswohnung ganz normale Wörter. 

Andere Ausnahmen

Das Wort Arbeit passt zu diesen Silben nicht dazu. Ebenso das Wort Hochzeit. Es gibt wohl Ausnahmen. Wir finden eine Liste mit maskulinen, neutralen und femininen Nomen, die immer ein Fugen-s nutzen. Sie haben aber andere Endungen als die Endungen oben. Hier sind einige Ausnahmen, die oft genutzt werden.

maskulinfemininneutrum
VerkehrHeiratGlück
BerufHochzeitGeschäft
UnterrichtArbeitGefühl
EinkaufLiebe
Urlaub

Du kennst sicher schon Urlaubsantrag, Urlaubszeit, Urlaubsziel, Berufswunsch, Berufsunfähigkeit, Berufswelt, Hochzeitskleid, Hochzeitstag, Arbeitskleidung, Arbeitszimmer, Glückstag, Glückskind, Glücksgriff.

Fazit 

Komposita mit Nomen und Nomen sind einfach zu bilden. Wichtig ist, dass das zweite Wort für die Kategorie gedacht ist. Du nimmst auch den Artikel von dem hinteren Wort, von der Kategorie. Das erste Wort bestimmt die Art. Es ist ein Teil der Kategorie. Und wenn du Deutsch dann schon viel besser kannst, dann verwendest du viele Wörter mit Fugen-s. Du lernst sie auch bei der Verwendung. Manche sind häufig, manche sind ein bisschen selten.

Podcast Deutsch entdecken Episode 6 – Berlin I

(schwierige Wörter unten im Glossar)

Herzlich willkommen in der sechsten Episode von Deutsch entdecken mit Stefanie. Wir wollen in dieser Episode einen Ausflug in eine sehr große Stadt mit viel Geschichte machen – die Hauptstadt Berlin. Berlin ist so groß, dass man einen eigenen Podcast nur über Berlin aufbauen könnte. Das mache ich aber nicht. Es bleibt bei einer kleinen Stadtführung. 

Berlin ist wirklich groß

Du könntest mit dem Fahrrad zwei Stunden fahren und hast nur den zentralen Bereich von Berlin durchquert. Alte Gebäude aus der Zeit von Kaiser Wilhelm und Bauten aus der DDR mischen sich im Stadtbild. Es kann schön sein durch Berlin zu fahren. Außerhalb von Berlin findest du den Speckgürtel. Das sind die äußeren Bereiche der Stadt, in die du mit der S-Bahn oder mit dem Auto fahren musst. 

Die Stadtmitte von Berlin

Brandenburger Tor Berlin, Deutsch entdecken mit Stefanie
Brandenburger Tor Berlin, Foto: noxoss, pixabay.com

Ohne Langeweile zu bekommen, kannst du mindestens eine Woche Urlaub in der Stadtmitte von Berlin verbringen und ihre Historie kennenlernen. Empfehlenswerte Sehenswürdigkeiten in der Berliner Stadtmitte sind der Alexanderplatz und das Rote Rathaus, der Berliner Dom, die Gegend um den Hackeschen Markt, die Museumsinsel, das Denkmal zur Bücherverbrennung auf dem Bebelplatz neben der Humboldt Universität zu Berlin, die Staatsoper und das Brandenburger Tor. Du knipst hier mindestens 100 malerische Fotos. Das sind selbstverständlich nicht alle Besichtigungspunkte. Es sind geschichtsträchtige Orte, an denen in der Vergangenheit schon sehr viel passiert ist. Perfekt für Geschichtsliebhaber. Diese Orte siehst du, wenn du einfach geradeaus von der Karl-Liebknecht-Straße bis Unter-den-Linden gehst oder fährst. 

Wir sprechen jetzt über die Friedrichstraße 

Ein kleines Stück hinter der Universität, in Richtung Brandenburger Tor, kreuzt sich dein Weg mit der rund 3 Kilometer langen Friedrichstraße. Eine Vielzahl von historischen und auch eindrucksvollen Orten erreichst du, wenn du die Friedrichstraße und den Mehringdamm Richtung Süden gehst oder fährst. Es fährt sogar eine U-Bahn entlang der Strecke. Die Friedrichstraße verläuft von Berlin Mitte durch Berlin Kreuzberg und endet an der Station Hallesches Tor. Am Halleschen Tor findest du die vielseitige Amerika-Gedenkbibliothek, in der man geisteswissenschaftliche Bücher, Filme und Theaterverfilmungen, Belletristik, eine Artothek und Musik findet. Sie ist zugleich Zentral- und Landesbibliothek in Berlin. 1954 war sie ein Geschenk der USA, im Rahmen des Marshall-Plans. Und nun möchte ich auf einige Sehenswürdigkeiten eingehen, die auf dem Weg in den Süden liegen.

Der Checkpoint Charlie 

Auf dem Weg durch die Friedrichstraße, an der U-Bahn Kochstraße, kommst du am berühmten Checkpoint Charlie vorbei. Es war der bekannteste Grenzübergang von 1961 bis 1990. Nach dem Mauerbau standen hier amerikanische und sowjetische Panzer. Viele Menschen versuchten hier zu fliehen, schafften es jedoch nicht. Am Checkpoint Charlie sieht man heute noch das Bild des US-Soldaten Jeffrey Harper und eines sowjetischen Soldaten. Manchmal steht hier sogar noch ein Mann im Kostüm. Dieser Ort symbolisiert eine zentrale Grenze im kalten Krieg. Heute bleibt uns nur noch das bittere Gefühl, dass es diesen Ort gab.

Checkpoint Charlie, Berlin, Deutsch entdecken mit Stefanie
Checkpoint Charlie, Berlin, Foto: foursummers, Pixabay.com

Die Bergmannstraße

Es ist eine schöne Idee, von der Amerika-Gedenkbibliothek zur Station Mehringdamm zu laufen oder an der Station Mehringdamm auszusteigen und ein kleines Stück in Richtung Süden zu spazieren. Dort liegt ebenfalls die weithin berühmte Currywurstbude Curry36. Man gelangt dann auf der linken Seite zur Bergmannstraße. Wenn du jetzt schon Hunger haben solltest, überzeugt die Bergmannstraße mit tollen Hinterhofcafés, Restaurants und der Marheineke Markthalle mit internationalen Spezialitäten. Vom Frühstück bis hin zum gemütlichen Abendessen genießt du eine grandiose Auswahl. Am besten finde ich die vietnamesische Küche. Die kleine Bergmannstraße ist unscheinbar, beherbergt allerdings charmante Bekleidungsgeschäfte oder Geschenkartikel mit einzigartigen Angeboten.

Der Viktoriapark

Berlin Viktoriapark Nationalmonument, deutsch entdecken mit Stefanie
Nationalmonument im Viktoriapark Berlin, Foto: Moritz_Nack, Pixabay.com

Auf der rechten Seite des Mehringdamms, südlich, liegt der Viktoriapark, mit Nationalmonument auf der Spitze des Kreuzbergs. Das Nationalmonument ist eine Erinnerung an den Sieg gegen Napoleon im Befreiungskrieg. Am Viktoriapark befindet sich in den warmen Monaten ein hübscher Wasserfall. Der Park ist groß und lädt zu einem Spaziergang ein. Außerdem gibt es gemütliche Treffpunkte für Menschen aus dieser Gegend. Das ist eine der vielseitigen und schönen Gegenden in Berlin. Hier treffen nicht ganz genau gesehen Schöneberg und Kreuzberg aufeinander. 

Das Tempelhofer Feld

Beinahe neben der U-Bahn-Station Platz der Luftbrücke, an der unteren Seite des Viktoriaparks, befindet sich in Richtung Neukölln das Tempelhofer Feld. Auf dem Tempelhofer Feld landeten zu Beginn der russischen Besatzung im Minutentakt Flugzeuge, die sogenannten Rosinenbomber. Das waren Flugzeuge, die Lebensmittel über eine Luftbrücke in das unbesetzte Westberlin brachten. Heute ist das Tempelhofer Feld ein Ort für Veranstaltungen, Picknicks, für Spaziergänger oder Sportler.

Berlin ist eine junge, eher liberale Stadt für Menschen mit offenen, kreativen Ideen und dem Wunsch nach Veränderung. Entdecker werden hier viel Freude haben. Berlin verändert sich ständig und bietet eigentlich immer neue beliebte Orte für Spaß und Entspannung. Und damit sind wir wieder am Ende unserer Folge angekommen. Ich hoffe, es hat dir Spaß gemacht. Den Wortschatz findest du wie immer auf meiner Webseite deutsch-entdecken.de.

Vielen Dank, dass du heute mit dabei warst und bis zum nächsten Mal. 

Unbezahlte Werbung: Marheineke Markthalle soll nur genannt werden

Glossar

Stadtführung = Eine Person zeigt eine Stadt

das Stadtbild = Bild (im Kopf) von einer Stadt

der Speckgürtel = der Speck + der Gürtel

selbstverständlich = natürlich, es ist klar

geschichtsträchtig = Ort oder Zeitpunkt, voll mit Geschichte/ Politik

der Geschichtsliebhaber = eine Person liebt Geschichte

grandios = super

unscheinbar = dezent, sieht normal aus

beherbergen = dort ist etwas zuhause

historisch = geschichtlich

symbolisieren = etwas ist ein Symbol

bitter = traurig

eindrucksvoll = man findet etwas toll, voll mit Impression, Englisch = impressive

durchqueren = durch etwas fahren, von einer Seite zu der anderen Seite

die Currywurstbude = Imbiss für Currywurst

der Wasserfall = Wasser fällt nach unten

der Treffpunkt = ein Ort, an dem man sich trifft

die Besatzung = ein Land besetzt ein anderes Land

der Minutentakt= wie ein Takt in der Musik, jede Minute, alle zwei oder drei Minuten

die Richtung= z.B. Norden, Süden

sogenannte/er/en = so nennt man das

beinahe= fast, Englisch= almost

kreativ sein = mit Farben und Formen etwas schön machen

die Entspannung = relaxen

Gehst du gerne wandern?

Das Wort wandern wird von Deutschlernern nicht selten falsch verwendet. Es ist zum Beispiel nicht üblich in der Stadt zu wandern. Das ist der falsche Ort. Also wird das Wort wandern hier falsch eingesetzt. Wandern in der Fußgängerzone gibt es ebenso wenig. Oder am Strand. Der Strand ist kein Wanderweg. Man spaziert für gewöhnlich über einen Strand. Wo aber wandert man denn dann?

Das Wort wandern bezieht sich auf Bereiche außerhalb der Stadt. Das ist soweit richtig. Es gibt einige beliebte Orte für Wanderungen, die extra Wege bieten, auf denen man wandern kann. Du wanderst am besten durch den Wald, durch Naturschutzgebiete oder beispielsweise durch die Berge.

Wo ist der Unterschied zwischen spazieren gehen und wandern? 

Wie kannst du den Unterschied denn nun beschreiben? Das ist vielleicht mit einem Satz erklärt. Allerdings musst du es zusätzlich mit dem historischen Ursprung erklären. Ein Spaziergang kann zum Beispiel zwanzig Minuten oder bis drei Stunden dauern. Ein langer Spaziergang am Strand ist ja nicht selten. Wandern ist aber mehr als ein Spaziergang. Es ist eine Art von Sport, mit speziellen Schuhen und ein wenig Ausrüstung. 

Für einen Spaziergang brauchst du nicht mehr als meinen Haustürschlüssel. Für eine Wanderung nimmst du sich oft sogar kleine Snacks und Getränke mit. Das Wandern stammt noch aus den Ursprüngen unserer Menschheit. Man musste neue Gebiete erkunden oder Nahrung suchen. Darum geht es heute immer noch. Die Leute wollen neue Regionen und Landschaften sehen und erleben.

Was ist an den Landschaften besonders?

Vielleicht wanderst du ständig auf derselben Strecke. Und trotzdem ist es wie wandern. Auch bekannte Wege verändern sich mit der Jahreszeit. Immerhin müssen wir Menschen heute nicht mehr viel entdecken, damit wir Nahrung finden. Es geht heute mehr um den Genuss und um den Sport. Du wünschst dir Bewegung und möchtest dabei die Natur genießen.

Was nimmst du auf deine Wanderung mit?

Gute Schuhe sind Pflicht. Die Füße werden dir mit Sicherheit wehtun, wenn du keine passenden Wanderschuhe mitnimmst. Wanderschuhe sind an die Bedürfnisse von Wanderern gut angepasst. Man läuft bequem und sicher. Was solltest du außerdem noch einpacken? 

Ein Rucksack steht eigentlich ganz oben auf der Liste. Und das hat einen Grund. Diese Taschen stören nicht auf der Wanderung. Ein Rucksack auf dem Rücken ist oft angenehm zu tragen. Eine Tasche an der Seite behindert eher das Gehen. In einem Rucksack findest du normalerweise ausreichend Platz für nützliche Dinge. Auf deiner Packliste solltest du dir beispielsweise 

  • – Pflaster,
  • – Snacks,
  • – Getränke,
  • – warme Kleidung, 
  • – einen Regenschirm oder
  • – eine Regenjacke, 
  • – eine Landkarte 

notieren. 

Wenn man sich nicht auskennt, ist es besser, auch offline den Weg einmal nachzusehen. Besser nimmt man ein oder zwei Dinge zu viel mit. Denn man hat unterwegs ja keine Möglichkeit, etwas zu kaufen. Trotzdem darf ein Rucksack nicht fehlen.

Wo kann man am besten wandern? 

Außerhalb der Stadt macht das Wandern nicht überall Spaß. An Landstraßen zum Beispiel. Hier ist es nicht immer schön und manchmal sogar gefährlich. Es gibt zum Glück Strecken, die sich sehr gut für Wanderungen eignen. 

Sogenannte Wanderwege. Die Wanderwege in Deutschland sollten normal mit viel Abstand zu Straßen verlaufen und führen durch die Natur. Dort ist man 

  • – ungestört, 
  • – genießt die Ruhe, 
  • – erlebt die Landschaft und 
  • – ist aktiv.

Wandern ist gut für die Gesundheit. Du findest tolle Webseiten und Broschüren zu Wanderwegen in allen Teilen Deutschlands.

Wandern im Naturschutzgebiet

Du musst oftmals gar nicht weit fahren und findest sofort tolle Wanderwege in der Nähe von Städten. Ein Stück außerhalb jeder Stadt liegen doch einige naturbelassene Regionen. Flächen ohne Gebäude, ohne landwirtschaftliche Nutzung, ohne Gewerbebetriebe.

Diese Regionen laden dich zu Wanderungen ein. Schöne Wanderwege schaffen Raum für Bewegung und ein kleines Naturerlebnis. Es handelt sich oft um alte Waldflächen, die wachsen dürfen oder um besondere Gebiete wie Moore oder etwa die Lüneburger Heide. Hier hat die Natur einen Platz. Du findest seltene Pflanzen, Insekten und hübsche Gewässer.

Wandern im Wald und über Wiesen

Der Wald ist manchen Menschen nicht so angenehm. Dann verbreiten weite Flächen und Wiesen ein Wohlgefühl. Oft ist es ein Hochgenuss an der frischen Luft zu sitzen und fernab von beengten Wohngegenden. Die Augen danken es dir, wenn sie weiter als bis zum Bildschirm sehen dürfen. Also warum nicht einmal in den Schwarzwald fahren oder kleine Waldregionen aufsuchen? Du wirst nach kurzer Suche tolle Ziele entdecken.

Wälder sind trotzdem nicht weniger reizvoll und wohltuend. Erfreuliche Abwechslung im Alltag und bezaubernde Fotomotive erhältst du im Wald. Respekt vor der Natur und Freude an der Schönheit stehen im Vordergrund. Zwar lieben es nicht alle Menschen, doch vor allem im Frühjahr und im Herbst lockt der Wald mit kühler Luft, frischem Grün und kleinen Gewässern, die sich sammeln oder fließen.

Wandern in den Bergen

Deutschland ist ein schönes Land. Denn es besitzt nicht nur schöne Küsten, Moore, Seenlandschaften und Wiesen, sondern auch wunderbare Berge. Ob nun 

  • – das Harzgebirge,
  • – das Elbsandsteingebirge, 
  • – die Alpen oder
  • – die Waldenburger Berge oder 
  • – der Staffelberg,

du hast einige Möglichkeiten. In einem guten Reiseführer erhältst du tolle Anregungen.

Was ist aber nun an den Bergen so toll? Die Frage ist einfach zu beantworten, da viele Leute die Vorteile auch in ihrer Heimat zu schätzen wissen. Die Aussicht ist atemberaubend schön. Die sportliche Betätigung macht Spaß und die Luft in der Natur ist besser als in der Stadt. Vielleicht entdeckst du kleine Bäche, zauberhafte Bergseen oder kleine Höhlen, in denen man sitzen kann.

Wandern muss Spaß machen 

Denkst du jetzt, dass wandern nicht dein Thema ist, dann ist das völlig in Ordnung. Es gibt Wanderbegeisterte, Outdoor-Fans und Leute, die gerne mit einem Tarp biwakieren. Für diese Menschen ist das Wandern mit wenig Komfort sicherlich das Schönste auf der Welt. Es soll aber Spaß machen. Vielleicht hast du aber Lust mit einer kleinen Wanderung zu beginnen und auf dem Weg einen Besuch in einem Café oder Restaurant zu planen.

Und dann gibt es noch Fälle, die auf den ersten Blick gar nichts mit Wettbewerbsrecht zu tun