Was sind denn Komposita? Das ist auch schon wieder solch ein Wort aus dem Grammatikbuch. Es ist aber ganz einfach. Komposita sind zusammengesetzte Wörter. Komposita gibt es im Deutschen sehr viele unterschiedliche. Manche enthalten Teile von Verben oder Adjektiven. Diese Wörter siehst du beim Lernen mit Sicherheit später. Sie sind häufig. Für uns sind die Nomen-Nomen-Komposita interessant.
Zusammengesetzte Wörter mit Nomen und Nomen
Nein. Wir untersuchen nicht, ob das Nomen eigentlich ein Verb ist und wie man das in der Sprachwissenschaft sieht. Das ist unwichtig. Wir sehen einmal nur, wie man die Wörter richtig kombiniert/ verbindet. Wir haben zwei Nomen und wir wollen sie als ein Wort schreiben. Gibt es dabei Regeln? Ja. Es gibt ein paar Dinge, die man wissen muss.

Eine Kategorie
Ein Wort in der Verbindung Nomen + Nomen muss natürlich zeigen, was das Thema ist. Es gibt in dem neuen Wort ein Thema. Häufige Komposita sind zum Beispiel Apfelbaum, Salatschüssel, Arbeitsbuch oder Sommerschuhe. Vielleicht siehst du es bereits? Wichtig sind hier Baum, Schüssel, Buch und Schuhe. Das ist sozusagen das Thema für diese Komposita.

Wie sieht eine Kategorie aus?
Wir wollen uns noch einige Beispiele ansehen. Dann weisst du, wie es aussehen kann. Zum Beispiel Komposita mit Baum. Du kannst viele Wörter mit Baum verbinden. Beispiele sind
- Birnbaum = Birne + Baum,
- Kirschbaum = Kirsche + Baum,
- Pflaumenbaum = Pflaume + Baum,
- Buchsbaum = Buchs + Baum,
- Alleebaum = Allee + Baum,
- Christbaum = Christ + Baum,
- Duftbaum = Duft + Baum,
- Eukalyptusbaum = Eukalyptus + Baum,
- Gummibaum = Gummi + Baum,
- Holunderbaum = Holunder + Baum,
- Nussbaum = Nuss + Baum,
- oder auch Nadelbaum = Nadel + Baum,
- und Laubbaum = Laub + Baum.
Die Kategorie heißt Baum und das erste Wort im Kompositum zeigt, welche Art von Baum. Und das sind noch nicht alle Wörter. Außerdem gibt es viele Verbindungen mit Schüssel, mit Buch und Komposita-Verbindungen mit Schuhe.
Wo steht die Kategorie?
Wir sehen natürlich: Die Kategorie steht am Ende. Das zweite Wort ist die Kategorie, das erste Wort ist eine Art von „Baum“, zum Beispiel. Das ist besonders wichtig. Denn es gibt noch eine Regel, die wir brauchen. Etwa für Beispiele mit Schlüssel, Schüssel oder Schuhe. Und außerdem ist es falsch, wenn du Bucharbeit, Schüsselsalat oder Schuhesommer schreibst oder sagst. FALSCH. Bitte so nicht. Arbeit, Salat und Sommer sind hier nicht das Thema und nicht die Kategorie.
Welchen Artikel nimmt man?
Man braucht natürlich auch einen Artikel für ein Nomen. Ist es der oder die oder das? Denn zwei Nomen zusammen haben auch ein der odr die oder das. Es ist aber zuerst nicht klar. Na gut, es ist der Apfel und der Baum, zusammen der Apfelbaum. Das ist leicht. Aber der Salat und die Schüssel. Was nimmst du dann? Der oder die? Und hier ist die Kategorie wichtig. Das Kompositum Salatschüssel hat die Kategorie Schüssel, also nimmst du die. Das Nomen ist ja die Schüssel und so auch die Salatschüssel.
Beispiele:
die Sommerschuhe | Der Laubbaum | Die Müslischüssel |
die Winterschuhe | Der Birnbaum | Die Dipschüssel |
die Kinderschuhe | Der Kirschbaum | Die Salatschüssel |
die Herrenschuhe | Der Holunderbaum | Die Teigschüssel |
die Damenschuhe | Der Nadelbaum | Die Glasschüssel |
Das erste Wort hat oft einen anderen Artikel. Dieser ist hier nicht wichtig. Und wir sehen, dass der Plural hier auch ein Plural ist. Du hast zwei Füße und trägst zwei Schuhe. Also nimmst du natürlich auch den Plural für Schuhe.
Einfache Komposita
Du sagst jetzt bestimmt, dass es aber noch andere Komposita gibt. Ja. Absolut. Das hier sind Komposita von Deutsch A1 bis Deutsch B1 oder B2. Es gibt außerdem Komposita mit einem s in der Mitte. Zum Beispiel Arbeitsbuch, Arbeitsamt, Hochzeitsschuhe, Schulungsraum oder Zeitungsartikel.
Das Fugen-s
Hier ist das erste Wort wichtig. Deshalb ist das mehr ein Thema für C1. Man muss viel nachdenken. Du siehst, dass die Beispiele oben etwas gemeinsam haben. Es ist etwas gleich. Die Silbe vor dem s. Hierfür gibt es sehr viele Beispiele. Wir sehen uns einige an. Wir wissen jetzt aber schon, dass die Silben „-eit“ und „-ung“ vermutlich etwas mit dem Fugen-s zu tun haben. Wohl nicht immer. Hierfür gibt es aber nicht nur eine Regel.
Endungen immer mit Fugen-s
Bekannte Endungen mit einem Fugen-s sind
- -ing,
- -ion,
- -heit,
- -keit,
- -ling,
- -schaft,
- -tät,
- -tum oder -ung.
Beispiele für diese Endungen
Auf der Suche nach Beispielen treffen wir viele Wörter aus unserem Alltag. Sehr viele wie Entwicklungshilfe, Freundschaftsdienst, Universitätsgebäude, Vaterschaftstest, Erstlingsgeburt, Realitätsverlust, Lieblingsbuch, Lieblingsfilm, Lieblingsessen, Krankheitsgrund oder Frühlingsblume. Es ist häufiger der Wortschatz für C1 oder auch B2. Am besten lernt man diesen Wortschatz im Alltag beim Hören.
Hier stimmt es nicht immer
Das ist auch ein Thema für C1, weil es nicht in jedem Wort immer so verwendet wir. Beispielsweise gibt es die Wörter Heldentum, Brauchtum oder Fürstentum. Alle sind ohne -s in einem Nomen-Nomen-Kompositum. Das hat den einfachen Grund, dass diese Wörter äußerst selten überhaupt verbunden werden. Und sie sind quasi tot. Fürsten finden wir im Klatschmagazin und Brauchtum oder Heldentum sind weniger häufig. Manchmal klingt es auch seltsam, sie zu verbinden. Beispielsweise sind aber Reichtumsverteilung oder Eigentumswohnung ganz normale Wörter.
Andere Ausnahmen
Das Wort Arbeit passt zu diesen Silben nicht dazu. Ebenso das Wort Hochzeit. Es gibt wohl Ausnahmen. Wir finden eine Liste mit maskulinen, neutralen und femininen Nomen, die immer ein Fugen-s nutzen. Sie haben aber andere Endungen als die Endungen oben. Hier sind einige Ausnahmen, die oft genutzt werden.
maskulin | feminin | neutrum |
Verkehr | Heirat | Glück |
Beruf | Hochzeit | Geschäft |
Unterricht | Arbeit | Gefühl |
Einkauf | Liebe | |
Urlaub |
Du kennst sicher schon Urlaubsantrag, Urlaubszeit, Urlaubsziel, Berufswunsch, Berufsunfähigkeit, Berufswelt, Hochzeitskleid, Hochzeitstag, Arbeitskleidung, Arbeitszimmer, Glückstag, Glückskind, Glücksgriff.

Fazit
Komposita mit Nomen und Nomen sind einfach zu bilden. Wichtig ist, dass das zweite Wort für die Kategorie gedacht ist. Du nimmst auch den Artikel von dem hinteren Wort, von der Kategorie. Das erste Wort bestimmt die Art. Es ist ein Teil der Kategorie. Und wenn du Deutsch dann schon viel besser kannst, dann verwendest du viele Wörter mit Fugen-s. Du lernst sie auch bei der Verwendung. Manche sind häufig, manche sind ein bisschen selten.